Kritikfähigkeit

Wann war der Moment ab dem nur noch Kritik von Menschen mit den selben Kenntnissen und Fachbereichen wahrgenommen wird. Alles andere wird direkt mit dem Argument der Fachfremdheit sophistisch abgebügelt. Wissenschaftler, Experten und damit meine ich auch Menschen ohne explizites Hochschulstudium, bisher war die duale Ausbildung ein Garant für Fachkräfte, sind eigentlich oder besser waren in der Lage „Herausforderungen“ angemessen zu analysieren bzw. zumindest zu verstehen. Je nach persönlichen Erfahrungen, Informationen bzw. Umfang des Wissens konnte ein Problem immer durch einen Experten an die anderen vermittelt werden, wobei ggf. die Termini oder Details an die Zuhörer angepasst werden mussten.

Daher ist jedermann grundsätzlich qualifiziert Kritik zu üben und von der Berechtigung kann auch niemand ausgeschlossen werden. Die Kritik muss natürlich begründet sein, das sollte aber als Voraussetzung betrachtet werden. Ansonsten ist es eher Klatsch oder Tratsch oder welchen Namen man sonst möchte. Sollte eine Berechnung falsch sein oder Daten nicht zu den geschlussfolgerten Ergebnissen passen, können auch Fachfremde leicht solche Dinge finden und kritisieren.

Autoritäten oder Institutionen als Ministerium der Wahrheit per Dekret zu installieren ist das Maximum und die Perversion der Wissenschaftsfreiheit. Ähnlichkeit mit klerikalen Institutionen sind daher naheliegend und offensichtlich. Kleriker kennen die Wahrheit und niemandem ist es gestattet diese in Frage zu stellen. Somit haben wir es nicht lange aus den „dunklen Mittelalterlichen“ Zeiten geistig heraus geschafft.

Einige Menschen haben uns durch ihr eigenes Leben und Werk bereits unglaublich viel an Wissen geschenkt. Immanuel Kant war einer dieser Menschen. Zitat: :„Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“